Oberarmstraffung

Hintergrund

Selbst Menschen, die Sport treiben, haben damit zu kämpfen: Schlaffe Oberarme. Mit zunehmendem Alter erschlafft auch das Gewebe an den Oberarmen. In einigen Fällen, z.B. auch nach deutlicher Gewichtsabnahme, hängen größere Hautpartien herab. Viele Frauen tragen auch im Sommer langärmelige Blusen oder Kleider, um ihre erschlafften Oberarme zu verstecken. Die betroffenen Frauen wagen es oft nicht, sich im Sommer im Badeanzug zu zeigen oder haben Hemmungen, sich vor ihrem Partner auszuziehen.
Eine Straffungsoperation ist dann indiziert, wenn eine Fettabsaugung aufgrund des bestehenden Hautüberschusses keinen Erfolg verspricht ist. Die Kombination aus Schnitttechnik und Fettabsaugung ermöglicht einen schonenden Lymphabfluss. Auf eine Drainage kann meist verzichtet werden.
Die Schnittführung wird individuell angepasst. Die Länge des Schnittes ist abhängig von Ausmaß und Ausdehnung der Hauterschlaffung.  Im Allgemeinen erfolgt der Hautschnitt entweder auf der Innen- oder auf der Hinterseite des Oberarms. Er erstreckt sich maximal von der Achselhöhle bis knapp vor den Ellbogen, kann aber auch deutlich kürzer sein. Ganz verstecken lässt sich der Schnitt allerdings nicht.

Erläuterung der Untersuchung

Noch bevor der Anästhesist die Narkose einleitet, werden die Bereiche erneut vermessen und markiert. Die überschüssige Haut und darunterliegendes Fettgewebe werden entfernt. Gelegentlich kann dies durch eine Fettabsaugung unterstützt werden. Anschließend strafft der Chirurg das unter der Haut liegende Stützgewebe mithilfe von inneren Nähten und fixiert die Haut glatt über der neuen Kontur Ihres Oberarms. Noch in Narkose wird der Arm mit elastischen Binden (Kompressionsverband) gewickelt.

Vorbereitung

Vor einem operativen Eingriff sollten alle anderen Möglichkeiten zu einer Gewichtsabnahme ausgeschöpft sein. Je näher Sie Ihrem Idealgewicht sind, umso schöner wird das Operationsergebnis.
Außerdem sollten Sie für die Dauer von 14 Tagen vor der Operation keine Schmerzmittel wie z.B.  Aspirin und keine blutverdünnenden Medikamente z.B. Marcumar einnehmen, da diese die Blutgerinnung verzögern. Auch auf Alkohol, Schlafmittel und Nikotin sollten Sie weitgehend verzichten.

Anästhesieform und Aufenthalt

In der Regel sind eine Vollnarkose und ein stationärer Krankenhausaufenthalt erforderlich. Die Operation dauert normalerweise zwischen 1,5 und 2 Stunden. Ihr Aufenthalt im Krankenhaus beträgt je nach Ausdehnung der operierten Bereiche zwischen 2 und 4 Tagen.

Nach der Operation

Unmittelbar nach der Operation erhalten Sie Schmerzmittel, die Ihnen die nötige Ruhe und Entspannung für die Heilung verschaffen sollen. Blutgerinnseln und Embolien werden durch Thrombosestrümpfe und die subkutane Thromboseprophylaxe entgegengewirkt. Zusätzlich wird bei Bedarf in den ersten 24 Stunden ein Antibiotikum verabreicht, um eine komplikationslose Wundheilung zu erreichen.
Die postoperativ angelegten, elastischen Binden (Kompressionsverband) werden während des stationären Verlaufs durch einen speziell angepassten Kompressionsstrumpf ersetzt.

Komplikationen und Risiken

Keine Operation ist ohne Risiko!
Leiden Sie unter Gefäßerkrankungen, Venenstauung oder Blutgerinnseln (Thrombosen, Embolien), muss Ihr Arzt Vorsichtsmaßnahmen treffen. Allergien gegen Medikamente, Pflaster oder Salben sollten Sie Ihrem Arzt in jedem Fall mitteilen, ebenso wie andere Erkrankungen und regelmäßigen Medikamentengebrauch.
Da es sich um größere Wundflächen handelt, können Blutergüsse und Sekrete oder bakterielle Entzündungen die Heilung stören. Hautgefühl und Lymphabfluss regenerieren erst langsam im Verlauf von mehreren Monaten und können in der Narbenregion vermindert bleiben. Auffällige Narben nach gestörter Wundheilung können meistens durch kleine Korrekturoperationen in örtlicher Betäubung verbessert werden.
Während und nach der Operation können Blutungen, Nachblutungen und Blutergüsse auftreten. Diese können einen zweiten Eingriff erforderlich machen.
Im Bereich der Wunde können Sensibilitätsstörungen mit Taubheitsgefühl vorkommen. Diese bilden sich im Normalfall innerhalb weniger Monate fast vollständig wieder zurück. Die meist geringen Schmerzen und das Spannungsgefühl im OP-Gebiet lassen innerhalb der ersten Tage deutlich nach. Durchblutungs- und Wundheilungsstörungen können zu einer verlangsamten Wundheilung und unschönen, breiteren Narben führen. In sehr seltenen Fällen kann es zum Absterben von Gewebe und Haut (Nekrosen) kommen. Durch Verletzung von Lymphgefäßen und -bahnen kann es im Anschluss an diese Operation zu einer Schwellung der Arme kommen sowie zur Ausbildung eines Lymphödems mit Lymphfistel oder eines Seroms (Ansammlung von Wundflüssigkeit).

Nachbehandlung

Die für Sie speziell angemessene Kompressionswäsche sollte konsequent 6–8 Wochen getragen werden. Sie unterstützt primär die lokale, kontrollierte Wundkompression zur Vermeidung oder Reduktion von Wundwasseransammlungen sowie die bessere Verwachsung im Operationsgebiet. Schwellungen nach der Operation können unterschiedlich ausgeprägt sein und zu einer optischen Ungleichheit führen. Es dauert in der Regel 3–6 Monate, bis sich alle Schwellungen zurückgebildet haben und sich ein endgültiges Ergebnis erahnen lässt.

Wir empfehlen, während dieses Zeitraumes das Heben und Tragen schwerer Lasten sowie Sport und Saunagänge einzustellen. Duschen ist generell erlaubt, sollte jedoch nicht zu ausgiebig erfolgen. Baden ist bei stabilen verschlossenen Wundverhältnissen frühestens nach 6 Wochen möglich. Danach sollte die Haut mit üblicher Pflegelotion zur Verbesserung des Narbenbildes behandelt werden. Sie sollten auch in den ersten 6 Monaten die direkte Sonnenbestrahlung der Narben vermeiden, um eine Verfärbung zu verhindern.
Vitamine und Zink sind wichtige Faktoren für eine gute Heilungsphase. Achten Sie daher besonders auf eine gute, ausgewogene, vitaminreiche Ernährung.
Eine lokale Lymphdrainage ist frühestens nach 4 Wochen postoperativ nach Rücksprache mit dem Arzt einzuleiten. Über weitere Maßnahmen zu Ihrer individuellen Nachbehandlung werden Sie vor der Klinikentlassung informiert.
Nach der Operation ist nicht nur die Körperproportion harmonisch wiederhergestellt, auch die Konturen und Proportionen des Oberarms werden gleichmäßiger, der ganze Arm wirkt jugendlicher und kraftvoller.

Das Aufklärungsgespräch

Auf die näheren Umstände, die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Behandlung, auf andere in Betracht kommende Behandlungsmöglichkeiten, sowie auf Vor- und Begleiterkrankungen, die das Behandlungsrisiko erhöhen, gehen wir im Aufklärungsgespräch ein.

Wir zählen die Risiken hier nicht im Einzelfall auf, weil wir meinen, dass sie für Ihre Entscheidung nicht von bestimmender Bedeutung sind.

Bitte fragen Sie uns nach allem, was Ihnen wichtig erscheint.

Wir beraten Sie gerne!

 

Zurück