Tendovaginitis de Quervain- Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk

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Krankheitsbild:

Die Strecksehnen der Hand liegen auf dem Speichenknochen und werden von einem kräftigen Band (Retinaculum extensorum) bedeckt. Es ist mit dem Knochen verwachsen und bildet so 6 Fächer, in denen die Strecksehnen zum Handgelenk und den Fingern geführt werden. Die Sehnen, die bei der Tendovaginitis de Quervain betroffen sind, verlaufen im ersten Sehnenfach, spreizen den Daumen ab und strecken ihn. Es handelt sich um mehrere Sehnen.

Überbeanspruchung bei immer wiederkehrenden Belastungen oder eine Verletzung der Sehnen lässt die Sehnenfasern und auch das Band, das sie bedeckt, anschwellen. Häufig ist auch das Sehnengleitgewebe (Synovialis) durch eine Entzündungsreaktion angeschwollen.
Typisch sind Beschwerden am Handgelenk unterhalb des Daumens. Besonders beim Zugreifen und Abwinkeln der Hand nach außen treten plötzlich heftig stechende Schmerzen auf, die bis in den Daumen ausstrahlen. Meist ist der befallene Bereich auch deutlich angeschwollen.
Bei einem sehr ausgeprägten Befund bemerkt man ein fühl- und hörbares Reiben, später sind die Sehnen vollständig blockiert, und der Daumen kann nicht mehr aktiv gebeugt werden.

Therapiemöglichkeiten:

Bei der Therapie der Tendovaginitis de Quervain kann auf konservative und operative Maßnahmen zurückgegriffen werden.
Ziel beider Therapiewege ist es, die Entzündungsreaktion zurückzudrängen und die normale, schmerzfreie Beweglichkeit wiederherzustellen. Bringen konservative Behandlungsmethoden wie abschwellend und entzündungshemmend wirkende Medikamente oder lokale Kortisoninjektionen keinen Erfolg oder tritt die Erkrankung erneut auf, so wird für gewöhnlich zu einer Operation geraten.

Operation:

Die Operation wird zumeist ambulant in Armbetäubung (Plexusanästhesie) durchgeführt. Hierbei wird die Engstelle, das erste Strecksehnenfach, über einen  ca. 2 bis 3 cm langen Hautschnitt gespalten.

Nachbehandlung:

Unmittelbar nach der Operation muss mit Fingerübungen begonnen werden, um einer Sehnenverklebung vorzubeugen.
Der erste Verbandswechsel erfolgt am Folgetag in unserer Ambulanz. Die darauf folgende Behandlung kann über den zuweisenden Hausarzt oder Orthopäden erfolgen. Etwa 2 Wochen nach der Operation werden die Fäden entfernt, spätestens dann können auch wieder leichte Tätigkeiten mit der operierten Hand ausgeführt werden.
Nach 3 Wochen können der Hand dann auch wieder schwere Belastungen zugemutet werden.

 

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