Wiederholungseingriffe

Die Schonung wichtiger Strukturen wie Stimmbandnerv und Nebenschilddrüse erfordert ein umsichtiges und vorsichtiges Operieren. Nach einer Voroperation kann die Identifikation dieser Strukturen durch Verwachsungen und Vernarbungen erheblich erschwert sein. Damit kann ein höheres Risiko für eine Stimmbandlähmung oder eine Nebenschilddrüsenunterfunktion einhergehen.

Aus diesem Grunde wurden früher Wiederholungsoperationen trotz eigentlich gegebener Operationspflicht nach Möglichkeit vermieden. Durch neuere Operationstechniken und insbesondere das intraoperative Neuromonitoring stehen heute wertvolle Hilfen zur Verfügung, so dass das Risiko beim Wiederholungseingriff in der Hand des Geübten – und nur dort – nicht wesentlich höher ist, als bei einer Erstoperation.
Allerdings kann auch der erfahrene Chirurg erst bei der Operation feststellen, ob der Eingriff tatsächlich schwieriger und komplikationsträchtiger ist oder nicht. Das kann in Abhängigkeit vom genauen Befund zu einem modifizierten operativen Vorgehen führen. Diese Besonderheiten müssen mit jedem Patienten vor einer Wiederholungsoperation ausführlich besprochen und abgestimmt werden.

Wiederholungsoperationen sollten in jedem Fall nur von sehr erfahrenen Schilddrüsenchirurgen durchgeführt werden. Im St. Agatha Krankenhaus Köln werden regelmäßig Rezidiveingriffe durchgeführt: Etwa sieben Prozent aller Schilddrüsenoperationen sind Wiederholungsoperationen. Die Resultate unterscheiden sich nicht wesentlich von den Erstoperationen und sind vergleichbar günstig.