Stimmstörungen

Hilfe bei postoperativen Stimmstörungen

Kommt es nach der Schilddrüsen-Operation nicht zu einer kompletten Wiederherstellung der Stimm- und Sprachqualitäten, spricht man von einer Stimmstörung. Dann klingt die Stimme zum Beispiel heiser, leise oder tonlos. Manchmal treten auch zusätzliche Beschwerden wie vermehrte Sprechanstrengung, Räusperzwang oder ein Fremdkörpergefühl auf. Stimmstörungen können verschiedene Ursachen haben. Dabei handelt es sich in erster Linie um operationsbedingte Reizzustände und  Stimmbandlähmungen durch eine Schädigung der Stimmbandnerven vor (Recurrensparese).

Im St. Agatha Krankenhaus erfolgt nach jeder Schilddrüsenoperation eine routinemäßige Kontrolle der Stimmbandfunktion. Mit einem Mini-Endoskop wird die Beweglichkeit der Stimmbänder eingesehen. Ihre Funktion wird sowohl bei der Atmung, als auch bei verschiedenen Laut- und Sprechversuchen beurteilt.

Operations- und intubationsbedingte Reizzustände und Schwellungen bilden sich meist innerhalb weniger Tage von selbst wieder komplett zurück und erfordern in der Regel keine spezielle Therapie.

Bei einer Stimmbandlähmung wir vom HNO-Arzt zur Verbesserung der Stimmfunktion in der Regel zunächst eine logopädische Behandlung verordnet. Viele Stimmbandlähmungen bilden sich von selbst wieder komplett zurück. Das erfordert manchmal ein wenig Geduld und kann bis zu mehr als einem Jahr dauern. Auch bei einer fortbestehenden Stimmbandlähmung erreichen die meisten Betroffenen mit der Logopädie eine für sie zufriedenstellende Stimmqualität.  Ist der Patient mit seiner Stimme allerdings nicht zufrieden, gibt es verschiedene Korrekturmöglichkeiten an den Stimmbändern, die am besten durch entsprechend geschulte HNO-Ärzte vorgenommen werden sollten.

Im St. Agatha Krankenhaus besteht eine enge und langjährige Zusammenarbeit mit entsprechend spezialisierten HNO-Ärzten und Logopäden, so dass wir betroffenen Patienten einen zeitnahen und unkomplizierten Zugang zu unserem Netzwerk ermöglichen können
 

Intensives Rehabilitationsprogramm

Die langjährige Erfahrung zeigt, dass insbesondere Sänger und Berufsredner aus Furcht vor Stimmstörungen häufig eine sehr große Angst vor einer Schilddrüsenoperation haben und daher dringend notwendige Eingriffe zu ihrem eigenen Schaden verdrängen und verschieben. Das Aufschieben einer notwendigen Operation löst die gesundheitlichen Probleme jedoch nicht, sondern führt durch das weitere Schilddrüsen- oder Knotenwachstum auf Dauer zu erschwerten Operationsbedingungen und bei Krebsen sogar zu schlechteren Heilungschancen.

Zum Abbau von Operationsängsten und zur schnellstmöglichen Rehabilitation wurde ein spezielles postoperatives Rehabilitationsprogramm entwickelt. Dieses ist auf die besonderen Belange von beruflichen Vielrednern und Sängern abgestimmt und hilft bei der schnellen und kompletten Wiederherstellung der Stimm- und Sprachfunktion.