Hyperparathyreoidismus (HPT)

Beim Hyperparathyreoidismus ist der Parathormonspiegel und in der Regel damit auch der Kalziumspiegel im Blut erhöht. Dann kommt es zu einem vermehrten Abbau von Kalk aus dem Knochen und zur unerwünschten Einlagerung von Kalk in anderen Geweben. Das führt auf Dauer zu  Deformierungen und Brüchen von Knochen und zu schmerzhaften Kalkablagerungen in Muskeln und Gelenken. Weitere Folgen sind die vermehrte Bildung von Nieren- und Gallensteinen, Magen-Darm-Beschwerden, seelische Veränderungen und verminderte körperliche und seelische Leistungsfähigkeit.

Es gibt verschiedene Formen des Hyperparathyreoidismus:

• Beim primären Hyperaparathyreoidismus (pHPT) liegt die Ursache der Parathormonüberproduktion ausschließlich in den Nebenschilddrüsen selbst. Es handelt sich entweder um einen hormonproduzierenden (gutartigen) Tumor (Adenom) oder eine funktionelle Überproduktion (Hyperplasie). Nebenschilddrüsenkrebse sind eine Rarität.

• Beim sekundären Hyperparathyreoidismus (sHPT) liegt die Ursache der Parathormonüberproduktion primär in einer Erkrankung anderer Organe. Am häufigsten sind Nierenerkrankungen. Durch die Nierenerkrankung kommt es zu einem Verlust an Phosphat und zu verminderter Vitamin-D-Produktion. Über verschiedene Mechanismen versucht der Körper, diese Missstände durch eine vermehrte Parathormonproduktion auszugleichen. In der Regel produzieren dann alle Nebenschilddrüsen zu viel Parathormon und vergrößern sich (Hyperplasie).

• Vom tertiären Hyperparathyreoidismus (tHPT) sprechen wir, wenn es beim sekundären Hyperparathyreoidismus zusätzlich zu einem hormonproduzierenden Adenom kommt. Das ist dann eine Kombination von primärer und sekundärer Form.