Chirurgische Therapie

Wann ist eine Schilddrüsenoperation notwendig?

Die Notwendigkeit einer Schilddrüsenoperation ist in manchen Fällen eindeutig und dringlich, in anderen auch relativ und nicht so eilig. Ob und wie zügig eine Schilddrüsenoperation ansteht, ist abhängig von der konkreten Art der Erkrankung.

Die operative Entfernung von krankhaften Gewebeveränderungen ist für viele Schilddrüsenerkrankungen die effektivste und häufig auch beste Behandlung. Ein klassisches Beispiel hierfür ist eine große Struma, die bereits mit Beschwerden wie Atemnot oder Schluckstörungen einhergeht. Da es hier weder eine Aussicht auf eine spontane Heilung gibt und auch andere Behandlungsmaßnahmen nicht zum Erfolg führen, ist ein operativer Eingriff eindeutig die Therapie der Wahl.

Bei der Entscheidung für oder gegen eine Operation wird der Arzt gemeinsam mit dem Patienten die erhofften Vorteile gegen die möglichen Risiken abwägen. In einem ausführlichen Vorgespräch werden zudem eventuelle Behandlungsalternativen erörtert und in die Therapiewahl mit einbezogen.

Eine eindeutige Operationspflicht besteht in der Regel bei bösartigen Erkrankungen wie:

Eine Schilddrüsenoperation kann auch bei gutartigen Erkrankungen erforderlich oder wenigstens empfehlenswert sein. So zum Beispiel bei:
 

  • symptomatischer Schilddrüsenvergrößerung (Struma)
  • Drüsenwucherung (Adenom)
  • Hohlraumbildung (Zyste)
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Basedowscher Erkrankung
  • Schilddrüsenentzündung 

Eine Operation ist im Prinzip immer dann empfehlenswert, wenn es durch eine Vergrößerung oder Knotenbildung zu Beschwerden und unangenehmen Missempfindungen kommt, wie zum Beispiel:
 

  • Schluckstörungen
  • Fremdkörpergefühl
  • Räusperzwang
  • Atembeschwerden
  • Heiserkeit
  • Husten
     

Das gilt auch bei objektivierbaren Problemen wie z. B. Einengungen der Luft- oder Speiseröhre sowie bei Ausdehnung der Schilddrüse in den Brustkorb.

Bei der drohenden oder tatsächlichen Überfunktion kommen je nach Befund und Wunsch des Patienten eine Operation, eine Radiojodtherapie oder eine medikamentöse Therapie zum Einsatz.

Das konkrete Operationsverfahren richtet sich immer nach den Erfordernissen des Einzelfalles und wird mit jedem Patienten individuell abgestimmt.

 

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