Interventionelle Schmerztherapie
Die interventionelle Schmerztherapie umschreibt ein Therapieverfahren, bei dem Betäubungsmittel oder Schmerzmittel unmittelbar in Nervennähe injiziert, dabei Schmerzfasern betäubt und somit Schmerzen unterdrückt werden. Dies geschieht entweder einmalig oder wiederholt, beziehungsweise kontinuierlich über einen verbleibenden Schmerzkatheter.
Neben der üblichen postoperativen Schmerztherapie besteht bei stationären Patienten, die auf der chirurgischen oder internistischen Abteilung aufgrund akuter Schmerzen behandelt werden, die Möglichkeit einer konsiliarischen (mitbetreuenden) Schmerztherapie durch die Anästhesieabteilung.
Unser Schwerpunkt liegt in der Behandlung von akuten Schmerzen, d.h. in der Akutschmerztherapie. Chronische Schmerzen werden nur behandelt, falls bisher ambulante Therapieversuche gescheitert sind. Interventionelle Therapieverfahren werden hierbei eher nicht angewandt. Eine konservative Schmerztherapie mit Schmerztabletten steht dabei im Vordergrund.
Bei folgenden Schmerz-Syndromen besteht die Möglichkeit einer interventionellen Schmerztherapie, in der Regel mit einer kombinierten Physiotherapie:
Schulter (frozen shoulder)
- interskalenärer Plexuskatheter
- Suprascapularis-Katheter
Arm (CRPS / M.Sudeck)
- Plexuskatheter
Rippen (Rippenserienfraktur)
- thorakaler Periduralkatheter (Intercostalneuralgie)
- Interkostalblockade
Rücken (akute Lumbago)
- Indirekte Grenzstrangblockade n. MINK (chron. Rückenschmerzen)
- Therapieversuch mit Periduralkatheter für 1 bis 2 Wochen
Hüfte (Coxarthrose)
Einseitiger Rückenschmerz / Bein / Knie
Unteres gekreuztes Syndrom (Verkürzung der Hüftbeuger / Ischiocruralen Muskulatur mit Abschwächung der Gluteal- und Oberschenkelmuskulatur)
- Psoas-Kompartment-Katheter
Gesäß (Piriformis-Syndrom)
- transglutealer Ischiadicus-Katheter
Leiste (Meralgia parästhetika)
Knie
- Femoralis-Katheter
Fuß (CRPS / M. Sudeck)
- Ischiadicus-Katheter